Lilly legte seufzend eine Zuckerstange auf das Blumengedeck. „Mein Liebster, jetzt bist du schon seit über einem Jahr verschwunden und immer noch kein Zeichen von dir. Was ist nur mit dir geschehen?“ In Gedanken versunken, saß sie in dieser Vollmondnacht auf dem Friedhof und redete mit einem Grab. Die Szenerie mag für die meisten anderen in Syntharia befremdlich vorkommen, doch Lilly war schon immer sehr einsam. Wirkliche Freunde hatte sie nie. Daher verbrachte sie die meiste Zeit alleine im Wald. Manche mögen es Schicksal nennen, andere vielleicht Zufall, doch als Lilly 16 Jahre alt war, fand sie ein okkultes Buch, welches sie regelrecht verschlungen hat. Sie lernte allerlei magische Kniffe. Zuallererst fing sie an sich mithilfe der neu gelernten Magie wunderschön zu machen, um von den anderen akzeptiert und geliebt zu werden, doch leider hatten die anderen in ihrem Alter Angst vor Lilly und ihrer gruseligen Magie. Ohne Freunde zog Lilly sich in den Wald zurück, um dort für sich alleine zu sein. Aus Einsamkeit, fing sie an, sich ihre eigenen Freunde zu erschaffen. Denn neben der Unsterblichkeit, welche ihr die Magie aus dem Buch lehrte, konnte sie nun auch die Toten wiedererwecken. „Zombies sind schon was Praktisches“, dachte Lilly sich, „sie hassen mich nicht, sie beleidigen mich nicht und sie mobben mich nicht. Im Gegenteil, sie spielen mit mir was und wann ich will.“