An diesem kühlen Sommerabend, verlässt Lyra den kleinen Laden mitten im Wald. Sie blickt kurz nach links und rechts, um sicher zu stellen, dass keiner sie sieht. Sie hat soeben eine neue Politur für ihre Rüstung gekauft um sich auf das große Turnier vor zu bereiten. Es ist zwar noch drei Wochen hin, doch Lyra muss auf jede Eventualität vorbereitet sein. Zu viel steht auf dem Spiel. Sie darf auf keinen Fall scheitern. Nicht schon wieder. In jüngster Vergangenheit hat sie zu oft kurz vor dem Ziel versagt.

Einst war sie eine der berühmtesten Leibwachen des alten Königs. Bis sie mit einer Mission betraut wurde, die alles veränderte. Die Prinzessin war verschwunden. Zusammen mit zwei ihrer engsten Vertrauten aus der Leibwache begab sie sich auf die Suche. Nicht nur, dass diese Mission scheiterte, sie verlor auch ihre beiden Freunde. Als sie deprimiert in den Palast zurück kehrte, musste sie feststellen, dass während ihrer Abwesenheit der König verstorben war. Bis heute gibt Lyra sich dafür die Schuld, dass sie im entscheidenden Moment nicht anwesend war um dem König zu helfen.

Seither ist das Land ins Chaos verfallen und immer wenn sie der Meinung ist, dass sie den Menschen in Syntharia geholfen hat, sind fünf andere Dinge passiert, die alles nur noch schlimmer gemacht haben. Daher gibt es für Lyra nur eine logische Konsequenz, sie muss beim großen Turnier gewinnen um Syntharia wieder zu Recht und Ordnung zu verhelfen.

Lyra dreht sich nochmal um, nur um sicherzugehen, dass sie auch niemand erkennt. Nicht aus zu denken was mit ihr passieren könnte, wenn die falschen Menschen wüssten, dass sie an dem Turnier teilnehmen möchte. Sie hat Geschichten gehört, bei denen Menschen verschwanden nachdem sie in der Taverne großspurig behaupteten bei dem großen Turnier teilzunehmen. In ihren Gedanken hängend, steckt sie die Politur in die Tasche.